Fallstricke und Tipps bei der ArchLinux-Installation
Die Tage habe ich die erste ArchLinux-Installation seit 2010 durchgeführt. Seither haben sich sehr viele Dinge verändert und ich war erstmal ein wenig aufgeschmissen.
Den früher verwendeten ArchLinux-Installer gibt es nicht mehr, viel mehr muss der erfahrende Linux-Anwender die Festplatten für die Installation vorbereiten. Die eigentliche Installation und Konfiguration werden mit pacstrap
und arch-chroot
vorgenommen.
Während es früher das gesamte System mit der Konfigurationsdatei /etc/rc.conf
konfiguriert wurde, gibt es heute viele verteilte Konfigurationsdateien, von welchen /etc/hostname
, /etc/locale.conf
und /etc/vconsole.conf
die wichtigsten sind.
Nach der Grundinstallation des Systems (unbedingt einen Blick auf die Datei install.txt
werfen) habe ich folgende Dateianpassungen und -verlinkungen vorgenommen, um ArchLinux auf deutsch umzustellen:
1# echo "LANG=de_DE.UTF-8" > /etc/locale.conf
2# echo "KEYMAP=de-latin1-nodeadkeys" > /etc/vconsole.conf
3# ln -s /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime
Wenn man LVM und ein dediziertes logisches Volume für das /usr
-Dateisystem verwendet, muss die Datei /etc/mkinitcpio.conf
angepasst werden:
1# vi /etc/mkinitcpio.conf
2...
3HOOKS=”base udev autodetect modconf block lvm2 filesystems usr keyboard fsck"
4...
5ESC ZZ
6
7# mkinitcpio -p linux
Die Variable HOOKS
muss um die Einträge lvm2
und usr
erweitert werden, anschließend muss die Ramdisk neu erstellt werden. Andernfalls schlägt der Boot fehl:
1ERROR: Root device mounted successfully, but /sbin/init does not exist.
2Bailing out, you are on your own now. Good luck.
3
4sh: can't access tty: job control turned off
5[rootfs /]# _
ArchLinux wird selbstverständlich mit der neueren GRUB-Version 2 ausgeliefert - gegenüber der Vorgängerversion unterscheidet sich hier die Installationsprozedur minimal:
1# grub-install --recheck /dev/sda
2# grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
Ganz interessant ist an der Stelle, dass grub-mkconfig
beim Erstellen der Konfiguration installierte Kernel nur dann findet, wenn die Dateinamen einem der folgenden Schemata entsprechen:
/boot/vmlinuz-*
/vmlinuz-*
/boot/kernel-*
Mein Kernel-Dateiname der letzten CRUX Linux-Installation war vmlinuz
- und so habe ich mich gewundert, warum der Bootloader keinen Kernel fand... 😉
Da ArchLinux das systemd-Konzept konsequent umsetzt, wird DHCP nicht mehr über die konventionelle Netzwerkkonfiguration, sondern über systemctl
aktiviert:
1# systemctl enable dhcpcd@ens32
2# systemctl start dhcpcd@ens32
In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich auch, erstmal alle verfügbaren Updates zu installieren:
1# pacman -Syu
🙂