Spacewalk 2.3 veröffentlicht

Nachdem schon vor 3 Monaten bereits Red Hat Satellite 5.7 erschien, wurde am 14.April 2015 Spacewalk nach 9 Monaten Entwicklungszeit in der Version 2.3 veröffentlicht. Wie auch der kommerzielle Ableger verfügt die neueste Version der Management-Suite über eine modernisierte Web-Oberfläche. Mit der Version 2.2 wurde bereits ein deutlich modernes Benutzererlebnis durch den Einsatz von HTML5, jQuery und Bootstrap ermöglicht. Die aktualisierte Web-Oberfläche wirkt noch aufgeräumter und funktionaler.

Enterprise Linux 7-Systeme können nun auch als Spacewalk-Server fungieren, bei der Vorgängerversion musste aufgrund von fehlenden Pakete und fehlerhafter Paket-Abhängigkeiten noch ein EL6-Server verwendet werden. EL7-Clients wurden bereits unterstützt - neu hinzugekommen ist auch die Unterstützung von Fedora 21-Clients.

Die Web-Oberfläche verwendet nun keine Perl-Aufrufe mehr, sondern greift auf Java-Alternativen zurück. In diesem Zuge kamen auch einige neue API-Calls hinzu:

  • activationkey.clone - Klonen eines Aktivierungsschlüssel
  • configchannel.deployAllSystems - Konfigurationsdateien auf allen registrierten Systemen ausrollen
  • kickstart.listKickstartableTreeChannels - alle kickstartbaren Trees auflisten
  • kickstart.profile.getAvailableRepositories - listet verfügbare Software-Channel eines Kickstart-Profils auf
  • kickstart.profile.getRepositories - listet verknüpfte Software-Channel eines Kickstart-Profils auf
  • kickstart.profile.getVirtualizationType - gibt Virtualisierungstyp eines Kickstart-Profils aus
  • kickstart.profile.setRepositories - verknüpft Software-Channels mit einem Kickstart-Profil
  • kickstart.profile.setVirtualizationType - setzt Virtualisierungstyp eines Kickstart-Profiles
  • system.unentitle - entfernt alle Entitlements eines registrierten Systems
  • user.setErrataNotifications - setzt/entfernt Benachrichtigungen für Errata

Die vollständige API-Dokumentation sowie die Release Notes sind auf der Spacewalk-Webseite zu finden.

Wie bereits in der letzten Spacewalk-Version vorgemerkt, wurden die Monitoring-Funktionalität und Solaris-Unterstützung entfernt. In diesem Punkt unterscheidet sich Spacewalk von Red Hat Satellite 5.7 - hier gibt es diese Funktionalität noch. Ich persönlich befürworte diese Entwicklungen, immerhin waren diese Funktionen eher rudimentär und wurden lange nicht mehr signifikant weiterentwickelt. Selbst für kleine Umgebungen war die Monitoring-Funktion oftmals zu undynamisch - mit Alternativen, wie beispielsweise Nagios oder Icinga ist man deutlich besser bedient. Proprietäre UNIX-Systeme, wie Solaris, verlieren immer mehr an Bedeutung und das sowohl im privaten als auch im kommerziellen Enterprise-Segment. Die Entfernung dieser Funktionalität war nur eine Frage der Zeit.

Insgesamt wurden 220 Bugs seit der letzten Version behoben, die Entwicklungen an der nächsten Version 2.4 haben bereits begonnen.

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