Minimale CRUX-ARM-Installation

CRUX-ARM ist eine dem KISS-Prinzip folgende Linux-Distribution für ARM-Geräte, wie beispielsweise dem Raspberry Pi. Wer ein minimalistisches System sucht, sollte sich den Baukasten näher anschauen.

Ich selbst verwende CRUX-ARM auf einem meiner Raspberry Pi's. Die Installation passt sogar auf eine 1 GB Speicherkarte. Im Wiki des Projekts gibt es eine Anleitung zur Installation des Systems: [klick mich!]

Die Grundinstallation verfügt über einige unbenötigte Pakete, die entfernt werden können:

1# prt-get listinst|less
2# prt-get remove reiserfsprogs xfsprogs jfsutils pciutils btrfs-progs hdparm sudo ppp exim mlocate
3# prt-get remove mlocate
4# groupdel mlocate

Damit SSH zur Verfügung steht müssen die Datei /etc/hosts.allow und der Daemon-Autostart angepasst werden:

1# echo "sshd: ALL" >> /etc/hosts.allow
2# vi /etc/rc.conf
3...
4SERVICES=(net crond sshd)
5
6ESC ZZ

Es empfiehlt sich auch, das Swapping-Verhalten und den täglichen rdate-Cronjob anzupassen:

1# echo "vm.swappiness=0" >> /etc/sysctl.conf
2# vi /etc/cron/daily/rdate
3...
4/usr/bin/rdate -nav pool.ntp.org
5
6ESC ZZ

Da in dieser Installation keine grafische Software verwendet wird, können die Xorg-Repositories deaktiviert werden:

 1# mv /etc/ports/xorg-arm.rsync /etc/ports/xorg-arm.rsync.inactive
 2# mv /etc/ports/xorg.rsync /etc/ports/xorg.rsync.inactive
 3# vi /etc/prt-get.conf
 4...
 5#prtdir /usr/ports/xorg-arm
 6#prtdir /usr/ports/xorg
 7
 8ESC ZZ
 9
10# rm -Rf /usr/ports/xorg*

In meinem Fall erkannte die verwendete Firmware lediglich 128 MB Arbeitsspeicher - die Ursache für diesen Effekt ist eine veraltete Firmware-Version. Mithilfe eines Tools namens rpi-update kann diese spielend leicht aktualisiert werden. Im Rahmen des Updates wird auch ein neuer Kernel installiert - nach erfolgtem Reboot können alte Kernel-Module entfernt werden. Das Update installiert auch diverse Tools zur Verwaltung des Kleinstrechners - damit diese verwendet werden können muss der Bibliotheken-Cache aktualisiert werden:

 1# wget --no-check-certificate http://goo.gl/1BOfJ -O /opt/bin/rpi-update 
 2# chmod +x /opt/bin/rpi-update
 3# rpi-update
 4Raspberry Pi firmware updater by Hexxeh, enhanced by AndrewS
 5Performing self-update
 6ARM/GPU split is now defined in /boot/config.txt using the gpu_mem option!
 7We're running for the first time
 8Setting up firmware (this will take a few minutes)
 9Using HardFP libraries
10If no errors appeared, your firmware was successfully setup
11A reboot is needed to activate the new firmware
12# reboot
13# rm -Rf /lib/modules/3.6.11
14# echo "/opt/vc/lib" > /etc/ld.so.conf.d/vc.conf
15# ldconfig

Abschließend empfiehlt es sich, alle verfügbaren Aktualisierungen zu kompilieren.

1# ports -u ; prt-get diff
2# prt-get sysup

Da CRUX-ARM eine quellenbasierte Linux-Distribution ist, werden sämtliche Aktualisierungen kompiliert, was einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Das "Installieren" aller Updates dauerte bei mir einen kompletten Tag.

Für ungeduldige Benutzer habe ich alle zum Zeitpunkt des Artikels verfügbaren Aktualisierungen als Binärpakete zur Verfügung gestellt: [klick mich!]

1# wget --mirror -nH --cut-dirs=100 http://crux.stankowic-development.net/rpi/packages --accept="*.pkg.tar.gz"
2# for i in *.pkg.tar.gz ; do pkgadd -u $i; done

Ein Abbild meiner CRUX-Installation kann ebenfalls online bezogen werden: [klick mich!]

Übersetzungen: